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Jumat, 02 Agustus 2013

Rapünzel Rapünzel, lass Deinen Korb herunter!





Wir Türken sind ja so kreative Leute, wenn es um darum geht, Dinge zu erfinden, die einem das Leben erleichtern. Also bloß nicht zu viel bewegen und sich immer schön vor Arbeit drücken, wayssu?. Deswegen gibt es in der Türkei z.B. fast in jedem Hochhaus (und Hochhäuser gibt es SEHR viele dort)  einen "Kapici". Das ist ein sogenannter Hausmeister, der sich um alles kümmert, wie ein Laufbursche. Er  bringt u.a. den Müll der Hausbewohner weg, er erledigt einige Einkäufe für sie, er kümmert sich um irgendwelche Besorgungen, etc.

Der "Kapici" von meiner Schwiegermutter, geht für sie sogar zur Post, bringt das Kleid zur Reinigung usw. , unglaublich praktisch und bequem. Für die Hausbewohner,  versteht sich.
Aber für die Menschen sind diese "Kapici" -Jobs eine Überlebensquelle. Es sind Jobs, worüber sie sehr dankbar sind, dass es sie gibt. Sie haben eine Wohnung in dem Haus, worin sie mit ihren Familien leben können, haben es somit nicht weit zur Arbeit *g*, Trinkgeld gibt es außerdem auch noch dazu, mehr oder weniger. Es reicht zumindest zum Leben. Diese Kapicis tun mir persönlich immer sehr leid, weil sie wirklich den ganzen Tag über nur als Laufbursche benutzt werden, es gibt keine festen Arbeitszeiten, sie müssen immer strammstehen, wenn sie gebraucht werden -und das werden sie oft, denn in den durschnittlichen türkischen Hochhäusern, leben durchaus mal 20 Familien.

("Kapici Cafer", eine berühmte Serienfigur aus den 80'ern)


Früher, in meiner Kindheit, gab es diese Kapicis nicht so oft wie in den letzten 2-3 Jahrzehnten. Deswegen gibt es diese Sache mit den Körben auch nicht mehr so oft zu sehen. Fast jede Frau, die in den oberen Etagen wohnte, hatte so einen "Balkon-Sepeti", einen Balkon-Korb -mit dem abgezähltem Geld darin- , an den sie ein Seil befestigte und ihn vom Balkon oder aus dem Fenster runterließ, damit der "Bakkal Amca" (die türkische, männliche Version und das Pendant zur deutschen 'Tante-Emma'), das Brot und die Zeitung damit hochschickte.
Oder der Milchmann die Milch, oder der Simitverkäufer die Simits.

Dieses Bild ist aus dem Spielzeug-Museum in Antalya. Die Frau mit dem Korb am Fenster ist zu einem nostalgischem Klischee geworden.





Aber diese unheimlich praktische Idee ist in der Türkei immer noch verbreitet. Als ich im Urlaub zufällig eine Frau beobachtete, die genau so einen Korb herunterließ, aus dem 3.Stock, musste ich schmunzeln und suchte sofort nach meinem Fotoapparat, was ich leider nicht dabei hatte, Mist! Ich wollte es euch doch zeigen.


Aber in einem Blog von einer -in der Türkei lebenden- Türkin (evhanimianne.com) , habe ich folgende Bilder entdeckt. Dort berichtet sie von dem selbstgehäkelten Seil für ihren Balkon-Korb und stellt es ihren Lesern stolz vor. Wie niedlich, oder?   Ja, bei uns wird (fast) alles selbst gehäkelt. Ich erinnere nur an mein  Posting mit den Häkeldeckchen  *gmrrpff*






Hier lässt sie dann ihren Korb mit dem Glanzstück herunter...

...wo dann schon ihr Milchmann wartet. So schreibt sie.

Lustig! *glucks*



Ja, so sammer, die Türk'n.
Wir sind schon ein verrücktes Völkchen, manchmal.


PS: Ich überlege gerade, ob bei der Erfindung der Seilbahn ein Türke die Finger mit im Spiel hatte. 
Bestimmt!





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