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Wie ich schon des öfteren hier erwähnt habe, gehört Einkaufen nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.
Und dabei ist es mir egal, ob es um Einkaufen im Supermarkt geht, oder bei H&M.
Ich weiß gar nicht, welches anstrengender und nerviger ist. Um mal kurz das erste Bild zu kommentieren:
Als meine Mutter noch in Deutschland gelebt hat, bevor sie '84 zurückgekehrt ist, hat sie sich immer über das Einkaufsverhalten der Deutschen gewundert. Damals gab es bei uns in er Nähe einen Tante Emma Laden, wo ältere Damen gerne eingekauft haben. Sie kauften z.B. meist nur 5 Scheiben Wurst, 2 Äpfel, 1 Banane, 1 Birne.
Obst, stückweise kaufen??? Das fand meine Mutter immer sehr verwunderlich. In den Urlauben in der Heimat erzählte sie dann davon, wenn alle wieder wissen wollten, wie es denn so ist in "Almanya".
Sie erzählte , dass es in Deutschland ganz normal wäre, nur 2 Stücke Obst zu kaufen, oder nur ein paar Scheiben Wurst, oder Brot.
Großeltern, die ganz alleine lebten, oder Singles gab es in ihrer Welt ja eigentlich nicht. Alle Generationen lebten unter einem Dach. Die armen , alten Eltern alleine in einer eigenen Wohnung? Unmöglich!
Und die Kinder wechselten in eine andere Wohnung nur wenn sie heirateten, erst dann zogen sie aus, egal wie alt sie waren. An alles andere musste auch sie sich mit der Zeit gewöhnen...
Bei uns gab es immer wöchentlich einen Großeinkauf, da jeden Tag frisch gekocht wurde, für 5 Personen. Und an den Wochenenden -meist auch in der Woche- gab es Besuch. Viel Besuch.
Meine Mutter kochte sich echt den Wolf, ihr ganzes Leben lang. Wenn sie nicht gestorben ist -und das ist sie, Allah sei dank, nicht- dann kocht sie heute noch.
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Einkaufszettel für den Mann |
Aber kommen wir zurück zum eigentlichen Thema: Einkaufen.
Fängt ja schon in der Stadt an, der Horror. Kennt ihr die auch die Personen, die da in der Fußgängerzone versuchen jeden anzusprechen? Weil sie vermutlich wieder für irgendwas werben wollen und neue Kunden suchen? Wenn ich die sehe, versuche ich dann sofort in die andere Richtung zu gucken, in der Hoffnung, dass er/sie mich verschont. Aber da hörst du schon die Frage:
-Tschuldigung, hätten sie mal kurz.....?
-Oh, hab grad keine Zeit. Termine, Termine....! *schnellerwerd*
Wenn ich Klamotten kaufen gehe, nerven mich die ständigen Fragen der Verkäuferinnen, ob sie behilflich sein können. Ja, sie machen auch nur ihren Job und wollen helfen, aber kaum setzt man seinen Fuß in den Laden, möchte sich erst mal orientieren und sich einfach nach Geschmack mal umsehen, schon wird man überfallen. Nu lasst mich doch erstmal ankommen, Herrschaftszeiten! Ich möchte an solchen Tagen am liebsten immer mit einem T-Shirt rumlaufen, auf dem steht: "Ich habe einen Mund und kann fragen, wenn ich euch brauche. Lasst mich BITTE in Ruhe gucken!"
Da gehst du in die Umkleide mit deinen sieben Sachen, ziehst dich um, steckst deine Nase zwischen dem Vorhang raus, um zu gucken, ob auch ja keiner draußen steht, damit du den Spiegel für dich allein hast....prompt kommt sie schon umme Ecke.
-Und? Hat's gepasst?
Boah ich könnte dann, ne...
Hat es natürlich nicht. Aber egal, du könntest da stehen mit raushängenden Brüsten, hervorstehender Pocke und aussehen wie eine Vogelscheuche oder 'ne Pellwurst, da würde die immer noch sagen: "Das steht ihnen sehr gut. Hebt ihre Weiblichkeit hervor"
Mhhmm.
Und diese Menschen sind wahre Stimmwunder. Sogar eine Alt kann an der Kasse zum Sopran mutieren, wenn sie dir mit 4 Lagen höherer Stimme als sonst hinterherrufen: "Wiedersehen, einen wunderschönen Tag noch!"
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Die Asiaten sind auch so einkaufsfreudig, wie wir Türken. |
Das sind dann wirklich die Momente, an denen ich mir wünsche , ich wäre im Baumarkt.
Ich finde die Mitarbeiter in den Boutiquen sollten in Baumärkten arbeiten, und umgekehrt.
Da herrscht dann genau das Gegenteil. Dort kauf ich nämlich nicht nur nach Geschmack, sondern suche z.B. nach gewissen Dübeln und brauche Hintergrundwissen, aber finde da mal einen Mitarbeiter! Als wenn sie sich abgesprochen hätten, kurz vor der Öffnungszeit:
-So, alle Mann in Deckung, wir öffnen gleich! Kalle, ich bin im Büro, du versteck dich hinten im Lager! Willi, die hintere Tapetenecke bietet sich immer an, gib kein Mucks von dir und kommt alle erst raus, wenn ich ein Zeichen gebe, kurz nach 20 Uhr, klar?
Und im Laufe des Tages denken sie sich dann ab und an, nachdem ein hartnäckiger Kunde nicht aufgegeben und gesucht hat, bis er jemanden fand: "Mist! Doch entdeckt.."
Fürterlich ist das. Wo bleiben die "Kann ich helfen-Verkäuferinnen", wenn man sie mal braucht??
Im Supermarkt haste wenigstens deine Ruhe. Aber da wird dann der Kassengang jedesmal eine Geduldsprobe.
Da komme ich also an einer der 3 geöffneten Kassen (von 18), stelle mich an und warte. Ich lasse fast immer die Person hinter mir, wenn ich selbst viel im Wagen habe, vor. Aber ist es mal umgekehrt, lässt mich natürlich keine Sau vor. Da wird sogar noch schnell an der Kasse , mit einem lungenkollapsgefährdetem Husten, 3 Packungen Zigaretten dazugepackt. Und obwohl ich zwischen meiner Packung Milch und seinem eiffelturmähnlichen Warenhaufen mind. einen Meter Platz gelassen habe, stellt er mir ganz eifrig den Warentrenner dazwischen.
Hä? Hat er Angst, dass die Milch nicht mehr frisch ist und zu seinen Sachen rüberhüpft?
Da komme ich also an einer der 3 geöffneten Kassen (von 18), stelle mich an und warte. Ich lasse fast immer die Person hinter mir, wenn ich selbst viel im Wagen habe, vor. Aber ist es mal umgekehrt, lässt mich natürlich keine Sau vor. Da wird sogar noch schnell an der Kasse , mit einem lungenkollapsgefährdetem Husten, 3 Packungen Zigaretten dazugepackt. Und obwohl ich zwischen meiner Packung Milch und seinem eiffelturmähnlichen Warenhaufen mind. einen Meter Platz gelassen habe, stellt er mir ganz eifrig den Warentrenner dazwischen.
Hä? Hat er Angst, dass die Milch nicht mehr frisch ist und zu seinen Sachen rüberhüpft?
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Und ich dachte immer, bei uns in der Türkei hätten die Läden am meisten geöffnet. Die USA hat da echt die Nase vorn. Vor mir zieht ein kleines Kind ständig an meiner Bluse herum. Ich sage zur Mutter: -Können sie ihrem Kind bitte sagen, dass er...- -Ich sage meinem Kind gar nichts, ich erziehe es antiautoritär! -Ach so. Nach einer ganz kurzen Kreativpause, während die Mutter mit einpacken beschäftigt ist, zische ich dem Kind zu: "ICH nicht. Finger wech, du Rotzblach! Das ist MEINE Bluse!" und ziehe ihm meine Bluse aus der Hand. Bevor das verstörte und geschockte Gör zum nächsten Anschlag ausholen kann, sind sie endlich außer Reichweite. Na also, geht doch. Das flinke Wiesel an der Kasse zieht meine Ware durch den Scanner. Kein Ton. Nochmal....und nochmal....nix. Ok, dann versucht sie den Code manuell einzutippen. Geschafft. Dann plötzlich....das Kleingeld ist alle, war ja klar. Immer dann, wenn ich's ganz besonders eilig habe. Sie packt die Kleingeldrollen aus. Was denn jetzt?! Storno?? Oh neinnnn... verdammt! "Herr Müller, bitte an Kasse 3, Storno, Herr Müller bitte!" Alle in der Schlange warten sehnsüchtig auf Herr Müller. Mann des Tages! Dann..du willst endlich zahlen und gehen, kommt die Hassfrage: -Haben sie 'ne Peybäck-Karte?? Dann möchte ich immer am liebsten SO antworten, sage dann aber zähneknirschend: Nö. Damit ist aber lange nicht genug. -Sammeln sie Treuepunkte? Nein, ich sammle keine Treuepunkte! Ich brauche keinen blöden Sahneaufschäumer für 10.000.000 Punkte! Ganz charmant sage ich: -Nein. Ich bin ihn auch SO treu. Und DAS ist wahre Treue. Kommt immer gut. Als letzten Nervtöter fragt sie noch: -Sammeln sie die Sticker? -Nein, danke. Die können sie dem kleinen Jungen hinter mir geben. Man sieht zwei funkelnde Kinderaugen. -Dankee!! Sie so (Mezzo-Sopran): "Einen Schönen Tag noch!" Ich so (Alt): "Ja, sie mich auch...äh...auch so" Bevor ihr einfällt, nach meiner Postleitzahl zu fragen, rücke ich meinen Heiligenschein zurecht und fahre endlich schnell nach Hause. Es lebe Online-Shopping! |
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